Großer Netzumbau im Freifunk Donau-Ries

Der Ist-Stand

Logo Freifunk Donau-RiesVorstand, Mitglieder und Freunde von Freifunk Donau-Ries e.V. haben seit Vereinsgründung im Jahr 2016 Großes geleistet. In vielen Städten und Gemeinden unseres Landkreises wurden ehrenamtlich betreute Freifunknetze aufgespannt und versorgen Nutzerinnen und Nutzer bis heute mit kostenlosem WLAN.

Wie bei anderen Vereinen und Gruppierungen auch, bremste aber die vergangene Corona-Pandemie viel Enthusiasmus und Engagement aus: die Pflege und Instandhaltung des Netzes, aber auch die technische Weiterentwicklung der Freifunk-Software, mit der die Freifunk-Router betrieben werden (Firmware), verteilte sich auf immer weniger Schultern aktiv ehrenamtlich tätiger Freifunker.

Aus diesem Grund ist die Firmware von Freifunk Donau-Ries leider immer noch auf dem Stand von 2018 und unterstützt keine neue Hardware.

Partnerschaft mit Freifunk München

Um das Freifunknetz im Landkreis darum auch in Zukunft weiter betreiben, warten und auf aktuellem Stand halten zu können, stehen darum für die kommenden Monate größere Änderungen und Neuerungen an. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Modernisierung, um deutlich mehr aktuelle Geräte mit aktueller Freifunkfirmware versorgen zu können.

Der Verein hat beschlossen, eine enge Koorperation und Partnerschaft mit Freifunk München einzugehen und mit dem dortigen Team gemeinsame Sache zu machen. Freifunk München ist 10x mal so groß wie unsere Freifunk-Gemeinschaft und verfügt über ein eingespieltes Expertenteam mit einer Menge Knowhow.

Technisches und Firmware

Derzeit laufen vor diesem Hintergrund bereits Vorbereitungen für eine Migration: Freifunk Donau-Ries bleibt zwar ein Netz mit eigener Kennung, nutzt aber die Ressourcen von Freifunk München für das eigene Netz im Landkreis mit.

Von der technischen Grundlage her bleiben die genutzten IPv4-Adress-Segmente gleich, es werden aber doppelt so viele DHCP-Leases als bisher verfügbar. IPv6-Segmente werden sich vermutlich ändern. Außerdem wird das bisherige mesh-System auf vxlan umgestellt, da das alte mesh-System nicht mehr unterstützt wird. Im Zuge dessen wird auch das mesh-vpn wird von fastd auf wireguard umgestellt.

Derzeit wird bereits Gluon 2020 ausgerollt. Hier erfolgt beim Wifi-Mesh bereits der Wechsel auf VXLAN.

Hinweis
Leider kann das den Nebeneffekt haben, dass die Performance bei schwachen Uplink-Knoten durch die zusätzliche, aktive Verschlüsselung des Netzverkehrs einbrechen wird.

Aus diesem Grund werden wir für unser Netz in Zukunft auch deutlich leistungsfähigere Router als Standard empfehlen als z.B. die bisher oft genutzten TP-Link TL-WR841. Im Umkehrschluss heißt das: auf Dauer werden Router, die nur knappe Hardware-Ressourcen bereit stellen, ausgetauscht und ersetzt werden müssen. Für Fragen dazu stehen wir gerne zur Verfügung.

Allerdings wird es auch deutlich schneller, da mehr Ressourcen zur Verfügung stehen auf den Servern von Freifunk München und die Performance von wireguard deutlich besser ist, trotz Verschlüsselung.

Multi-Domain-Firmware

Eine Änderung greift bereits: es gibt für unser Netz nun eine einheitliche Firmware, sogenannte „Multi-Domain“-Firmware, die auf einer angepassten Firmware der Freifunker München basiert.

Im Moment ist diese Multi-Domain-Firmware auf dem Stand von 2019 (also schon moderner als unsere frühere eigene, die auf dem Stand von 2018 stehen geblieben ist).

Schrittweise wird die neue Multi-Domain-Firmware weiter modernisiert und aktualisiert und auch automatisch auf alle unterstützten Geräte ausgerollt werden. Dazu ist es notwendig, dass das „Auto-Update“-Feature der jeweiligen Knoten (Router) aktiviert ist.

Im Gegensatz zu früher genutzter Firmware, die vorab für eine bestimmte Domain konfiguriert war und entsprechend dem Aufstellungsort des Knotens für den Download auszuwählen war, wird nun die richtige Domain nach dem Download und dann während des Einrichtungs-Prozesses des Routers ausgewählt und aktiviert.

Feedback erbeten

Der Netzumbau sichert die Zukunft von Freifunk Donau-Ries und hat auch die Zufriedenheit seiner Nutzerinnen und Nutzer auf lange Dauer im Blick. Dennoch wird der Netzumbau nicht ohne Reibung und Hakeln vonstatten gehen. Dabei ist Freifunk Donau-Ries auch auf Rückmeldungungen aus der Praxis angewiesen. Dieses Feedback ist aktive Mithilfe an der überfälligen Modernisierung unseres Netzes. Wir freuen uns deshalb, wenn alle, die selbst einen Freifunk-Knoten betreiben oder diejenigen, die Freifunk „nur“ nutzen uns auf Probleme und auch auf gute Erfahrungen aufmerksam machen.

Diese Netzmodernisierung ist natürlich immer mit Übergang, Umlernen, Neu- und Fehlfunktionen verbunden.

Wir hoffen jedoch, dass

  • die Idee von Freifunk im Landkreis Donau-Ries weiterhin viele tatkräftige Unterstützerinnen und Unterstützer findet und lebendig bleiben wird,
    und dass
  • unser Netz aufgrund der weiteren unterstützten Hardware und der sonstigen Verbesserungen an Zuverlässigkeit und Attraktivität gewinnt und wieder wachsen wird.

Wir freuen uns wie immer über alle Neugier, Unterstützung oder Mitarbeit!